Natur im Regionalpark Wedeler Au

Natur, Habitate und Naturschutzgebiete im Regionalpark Wedeler Au

Regionalpark Wedeler Au und seine Naturschutzgebiete

Die Bezeichnung „Regionalpark Wedeler Au“ wird hier für eine Gebiet von ca. 12.000 Hektar am westlichen Rand von Hamburg verwendet. Der größere Teil der Fläche liegt im südöstlichen Kreis Pinneberg außerhalb der Siedlungsflächen. Etliche naturnahe Bereiche (Habitate) im Bezirk Hamburg Altona gehören zum Regionalpark Wedeler Au.

Verein Regionalpark Wedeler Au e.V.

Der Bezirk Altona und Gemeinden westlich von Hamburg gründeten im Jahr 2009 den Verein „Regionalpark Wedeler Au e.V.“ Damit enstand die Abgrenzung des hier beschriebenen Naturraumes. Als Naturraum geht der Regionalpark nahtlos  in die Marschlandschaft und die Schleswig-Holsteinische Geest über.

Gegenstand des Vereins Zusammenwirken der unterschiedlichen Interessen der Menschen, die in der Region leben, arbeiten und wirtschaften oder sich erholen. Unter den Themen besonders beachtenswert sind der nachhaltige Tourismus (Naherholung) und die Bemühungen, die Naturflächen in dem Gebiet des Regionalparkes besser als bisher zu vernetzen (Stichwort Biotopverbund).

Findlinge im Regionalpark Wedeler Au

Findlinge (tonnenschwere Steine) liegen häufig in Schleswig-Holsteinischen Böden. Es sind Felsen, die während der Eiszeiten mit den Gletschern aus Skandinavien nach Norddeutschland gereist sind. Im Pinneberger Raum sind die jüngeren vor 140.000 Jahren mit dem Niendorfer Stadium der Saale-Eiszeit angereist.

Seit der Jungsteinzeit werden diese Bodenschätze, diese nicht nachwachsenden Rohstoffe, vom Menschen genutzt. Da sind zuerst die Großsteingräber zu nennen, die bis in der Bronzezeit hinein erstellt wurden.

In unserer gebirgsfernen Norddeutschen Tiefebene gibt es keine Felsen. Nur die Findlinge, die mit den Gletschern hierher transportiert wurden, können als Felsen verwendet werden. Daher sind auch in den vergangenen Jahrhunderten die Fundamente für große Bauten (Kirchenbauten) aus Findlingen erstellt worden.

Auch repräsentative Kleinigkeiten wie Treppenstufen oder Grabsteine wurden aus zerteilten Findlingen gebaut. Durch diese Verwendung verschwanden die Findlinge allmählich aus der Landschaft, zumindest soweit diese nahe der Erdoberfläche lagen. Man könnte bei den verbliebenen Findlingen von einer „Rote Liste Art“ sprechen. Im Regionalpark Wedeler Au entdeckt man einige dieser Zeitzeugen. Fast zwei Millionen Jahre alte Zeugen, die vor über einhundertausend Jahren einwanderten. In Toreinfahrten und Gärten liegen liegen weitere „Feldsteine“. Besonders die kleineren von diesen könnten auch aus der Ostsee stammen. Dort arbeiten Steinfischer. Deren steinernen Fänge werden nicht von Gletschern, sondern von  LKWs Richtung Westen in den Kreis Pinneberg transportiert.

Nähere Beschreibung einiger Findlinge im Regionalpark

In Wedel Ecke Aschhopstwiete/Voßhörntwiete liegen viereinhalbTonnen granischer Gneis mit pegmatitischen Einlagerungen. Bei der zitierten Anreise war der Stein allerdings bereits ca. 1.800.000 Jahre alt.

Knapp unter vier Tonnen wiegt der Granit an der Einfahrt der Kiesgrube Höpermann, Wedel.

Meistgesehen im Regionalpark ist der viereinhalb Tonnen schwere bunte Granitgneis am Schulauer Fährhaus, bei den Fahrradständern.

Im Klövensteen (plattdeutsch für gepaltener Stein?) wurde ein sieben Tonnen schwerer Gneis mit einem Schriftzug als Eingangsschild für das Wildgehege bearbeitet. Auch die Rückseite trägt eine Inschrift. Diese erinnert an den Gründer des Wildgeheges Klövensteen.

Der Riese unter den Findlingen des Regionalparks ist ein Granitfels mit 12 Tonnen Gewicht. Dieser befindet sich nördlich des Schnaakenmoores am Klövensteenweg. (N53°36’30.60“ E9°45’51“). Der Stein wurde 1984 bei Straßenbauarbeiten der B431 in Rissen gefunden. Mit schwerem Gerät konnte der Stein dann auf eine Weide im Klövensteen gebracht werden, wo er nun frei und offen auf dem Waldboden liegt.

Art des Granits: Smaland-Granit vom Växjö-Typ, das ist einer der häufigsten Granittypen in Holstein und nicht geeignet, die genaue Herkunft in Skandinavien zu zeigen. (Inhaltlich folgt der Text weitgehend Gerhard Schöne, Heimatkundliches Jahrbuch 2014)

Torf aus der vergangenen Warmzeit (Eem Glazial) bei Bokel

Bokel im Nordwesten des Kreises Pinneberg wartet mit einem gut erhaltenen braunen Juwel der Erdgeschichte auf: Aus der Warmzeit zwischen der Saale-Eiszeit und der Weichsel-Eiszeit ist Torf aus einem damaligen Moor erhalten geblieben. Der Torf liegt zwischen Ablagerungen der Weichsel-Eiszeit, durch das ständige Gefrieren und Schmelzen ist die Torfschicht gefaltet und teilweise unterbrochen. Diese geologische Spezialität wurde beim Kiesabbau gefunden und wird seit dem Jahr 2006 wertgeschätzt.

Im Jahr 2011 war Bokel mit dieser Fundstelle ein Veranstaltungsort des bundesweiten Tag des Geotops. Auf dem bundesweiten Plakat werden 14 Fundstellen genannt, eine davon dieser Torf aus Bokel.

Details zu der Lagerstätte in einem Aufsatz von A.Grube und B. Rickert. Auch im Jahrbuch des Kreises Pinneberg wurde darüber berichtet, der Autor Helmut Trede hat darüber in seinen heimatkundlichen Vorträgen berichtet, die wiederum in den Tageszeitungen der Umgebung ihren Niederschlag finden.

Geplante Themen

Diese Themen sind für die nahe Zukunft vorgesehen – oder sind bereits auf www.erutario.de online

Erläuterungen zur Karte der Geotope und Geotop-Potentialgebiete im Landwirtschafts-und Umweltatlas

Studylibde hat einen Artikel für Schülerzwecke

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