Gebiet: Holmer Sandberge

Gebiet: Holmer Sandberge

Einführende Fotos

Zur Geschichte: Kolonisierung der Wedeler Heide (Umfasst die Holmer Heide)

Das Gebiet zwischen Wedel und Pinneberg war Sand- und Moorboden. Auch wenn im 19. Jahrhundert eine Nutzung (Kolonisierung oder Urbarmachung) begonnen wurde, war das Gebiet bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wenig intensiv genutzt. Mehr dazu

Die Saale-Eiszeit bedeckte unser Gebiet mit hunderten Metern hohem Eis. Die  Eisdecke reichte bis in die Niederlande. Mit dem Rückzug des Eises behielten wir das Material, was die Gletscher mit sich geführt hatten. Die Landschaft war vermutlich recht flach, glattgebügelt von den Eismassen, Grundmoränen, zerfurcht von den Flüssen des abfließenden Schmelzwassers.

Nach dieser an die Saale-Eiszeit anschließenden 11 Tausend Jahre dauernden Eem-Warmzeit kommt die Weichsel-Eiszeit. Die Gletscher dringen nicht über die Mitte Schleswig-Holsteins nach Westen vor. Aber so nach am Gletscher ist die Landschaft ohne Pflanzen, der Wind und das Schmelzwasser haben alle Freiheit, das Gelände zu formen. Vermutlich kam schon damals der Wind vornehmlich aus Westen. Am Ostrand des Elbeurstromtals wehte der Wind weitflächige Dünenbereiche auf. (So wie heute von Sylt und Amrum bekannt.)

Die Holmer Sandberge sind nicht die einzigen Dünen. Die Wittenbergener Heide in Hamburg-Rissen und die Boberger Dünen in Hamburg-Billwerder sind bekannte, noch gut erkennbare Binnendünen. Andere Dünen wurden im Laufe der Zeit bebaut und sind nicht so einfach zu erkennen. Im Biotop-Kataster von Schleswig-Holstein (2006) ist der Scharenberg als ca. 5 m hohe Düne genannt. Heute bewachsen mit Mischwald oder als Grasland genutzt.

Das Wedeler Autal ist umgeben von alten Dünen. Südöstlich des Eegenbüttelweges sind Dünenstreifen (Höhe bis 22 m) und dazwischen sumpfige Erlen-Eschen-Niederungen. Möllers Park, Riedemann-Park und der Galgenberg am Ginsterweg und der Waldfriedhof offenbaren bei näherer Betrachtung ihre Herkunft als Ablagerungen des Windes. (Wer Gelegenheit hat, schaue sich die verzeicheten Sandflächen auf der Geologischen Karte von 1915 an, Stoller & Wolff. Eine neuere gibt es nicht)

Holmer Sanberge
Löcherbiene
Himmelmoor
Waldeidechse
Holmer Sandberge
Grünes Heupferd
Holmer Sandberge
Holmer Sandberge
Junge Waldeidechse
Weibchen Wespenspinne im Tävsmoor
Weibchen Wespenspinne
Holmer Sandberge
Erdkröte
Holmer Sanberge

Für eine größere Darstellung der Bildserie auf das quadratische Symbol rechts oben klicken.

Alle Aufnahmen wurde im Gebiet der Holmer Sandberge gemacht. Die trockenen Flächen, insbesondere am Südhang, sind warme Kleinbiotope mit eigener Insektenfauna, die eine näheres Hinsehen auch speziell belohnt.

Der See südlich des Katastrophenweges ist hervorragender Picknick-Platz. Und Ort für Libellen, Nilgänse und Seerosen.

Stille, unberührte Schönheit

Begleitet wird die Marsch am Geestrande von einer Dünenlandschaft, die sich von Holm über Heist nach Uetersen bis hin nach Lieth erstreckt. In den Holmer Sandbergen hat sie ihre stille, unberührte Schönheit bewahrt. (1922, Wilhelm Ehlers)

Kommt, Freunde, flieht der Stadt Gewühl,
Kommt in mein stilles Marschenland;
Hier weht die Luft so frisch und kühl
an meines Stromes grünem Strand.
(Allmers, vor 1922, keine näheren Angaben)