Appen Beeksfelde

Feuchtwiesen zwischen Appener Au und Pinnau

Appen Beeksfelde führt im Nordosten aus der Ortschaft Appen hinaus. Schaust du vom Pinnaudeich Richtung Appen, so siehst du eine hölzerne Beobachtungsplattform mit Sichtschutz – siehe Foto. Im Sommer weideten Rinder auf der Fläche. Was stehen blieb sind die Binsen, die von den Rindern verschmäht werden. Jetzt im Herbst wirkt es fast so, als ob die ganze Fläche nur mit Binsen bestanden sei.

Die Wiesen sind zwar sehr nass, doch nur an wenigen Stellen steht offenes Wasser. Die ehemaligen längliche Teiche sind von den Wasserpflanzen zugewuchert.

Binsenmahd auf der NABU Fläche an der Pinnau in Appen
Binsenmahd auf der NABU Fläche an der Pinnau in Appen

Biotopmanagement durch ISU und NABU

Freitag Ende November sind ein Dutzend Menschen dort mit Motorsensen und Rechen im Regen unterwegs. Und ein Bagger ist auf dieser und auf anderen Flächen unterwegs.

Biotopmanagement mit körperlicher Einsatz

Der NABU Pinneberg (Matthias Haimerl) und Edelgard Heim von der ISU (Integrierte Station Unterelbe) haben für die Wiesen Appen Beeksfelde einen gemeinsamen Arbeitseinsatz geplant. Der erste Teil der Aktion ist die Mahd der Flatterbinse. Die am Freischneider (Motorsense) erfahrenen MitarbeiterInnen der ISU mähen die Binsenbüschel, weitere Helfer von der ISU und des NABU übernehmen den Abtransport des Mähguts von der Fläche.

Binsenmahd auf der NABU Fläche an der Pinnau in Appen
Binsenmahd auf der NABU Fläche an der Pinnau in Appen

Baggereinsatz im Biotopmanagement

Vor einigen Jahren wurde die landwirtschaftlich genutzen Wiesen zwischen Beeksfelde und der Pinnau schwerpunktmäßig dem Naturschutz gewidmet. Damit verbunden wurden zahlreiche Feuchtbiotope angelegt. Diese Tümpel sind mit den Jahren wieder verlandet und zugewachsen, ein ganz natürlicher Prozess. Pflanzen siedeln sich an, der Graben und insbesondere Flachgewässer verlanden und führen irgendwann kein offenes Wasser mehr. Der Klimawandel beschleunigt diese Entwicklung durch eine lange Vegetationsperiode, geringe Niederschläge und eine hohe Verdunstungsrate. Irgendwann finden Amphibien und Wiesenvögel, die auf feuchte Flächen angewiesen sind, keinen Lebensraum mehr. Der Amphibienlaich vertrocknet, die Pflanzen des Feuchtgrünlands verschwinden.

Durch die Zusammenarbeit von ISU – Station und NABU war es möglich, dass die Wasserflächen von einem Bagger wieder geöffnet werden. Die ISU-Station konnte im Rahmen des Projektes „Darf’s ein bisschen mehr sein“ die Kosten für den Baggereinsatz übernehmen. Der Bagger wird den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.

Baggerarbeiten NABU Fläche Pinnau, Appen
Baggerarbeiten NABU Fläche Pinnau, Appen

Ehrenamtlicher Einsatz, organisiert durch das Elbmarschenhaus

Edelgard Heim, Leiterin der Integrierten Station Unterelbe (ISU) im Elbmarschenhaus: „Wir haben im Jahr 2022 die Aktion ´Darf´s ein bisschen mehr sein?` mit finanzieller Förderung durch das Umweltministerium gestartet, bei der Ehrenamtliche in vielfältiger Weise Naturschutzziele unterstützen können. Wann Zeit und Lust ist, werden unter fachlicher Anleitung der ISU Weiden und Schilf geschnitten, das Außengelände des Elbmarschenhauses auf Vordermann gebracht, Zäune abgebaut, Infostände und Aktionen betreut und vieles mehr.“ Eine muntere Gruppe hat sich über das Jahr zusammengefunden. Wer in 2023 mitmachen will, kann sich beim Elbmarschenhaus melden – edelgard.heim@llur.landsh.de oder Tel. 04129-955-4912.

Mittagspause - Das Arbeitsteam
Mittagspause – Einige aus dem Arbeitsteam – wir waren mehr als 10 Aktive

Entwicklungsziel für Appen Beeksfelde

Im November 2022 startet die Mahd vor der Aussichtsplattform. Damit verbessern sich die Beobachtungsmöglichkeiten für Naturinteressierte. „Im nächsten Jahr kann man dann hier noch besser die Weidetiere beim beschaulichen Grasen beobachten und bei Glück hat man im Hintergrund Wiesenvögel an der nachgearbeiteten Blänke“, so das gemeinsame Statement von Edelgard Heim (ISU) und Matthias Haimerl (NABU).

Die Wasserstellen werden im Frühjahr von Fröschen und Kröten aufgesucht, deren Kaulquappen dann darin aufwachsen. Im Anschluss werden beide Reiherarten – Silberreiher und Graureiher – einige der jungen Amphibien verspeisen. Das lässt sich vom Beobachtungsturm gut beobachten, da dieser etwas Sichtschutz bietet.

Während der Mäharbeiten wurden mehrfach Bekassinen und andere Schnepfenvögel aufgescheucht – Schaffung und Erhalt von Lebensraum für diese Wiesenvögel ist ein weiteres Entwicklungsziel für die hier beschriebenen Flächen.

Naturführungen an der Fläche und entlang des Weges Beeksfelde

Die Straße Appen Beeksfelde und die Beobachtungsplattform können jederzeit besucht werden, die Weidefläche selbst ist nicht zugänglich. Auf dieser Webseite erutario werden mehrere Führungen im Regionalpark Wedler Au angeboten, dazu gehört auch Appen Beeksfelde. Bei Interesse eine Mail an hans.rutar@erutario.de.

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