Moor Holmer Heide

Kolonisierung der Holmer Heide (Wedeler Heide)

Wedeler Heide (speziell Holmer Heide Sandberge)

Zwischen Holm, Appen, Etz, Rissen und Wedel erstreckt sich ein großes Heide- und Moorgebiet, die Wedeler Heide. Namentlich in dem östlich von Holm liegenden Dünengebiet der Holmer Sandberge bietet ein eigenartiges landschaftlichen Bild. Abgesehen von der Torfgewinnung hatte das große Gebiet geringe Bedeutung; es gewährte einigen hundert Schafen magere Weide und lieferte den Bauern der herumliegenden Dörfer Streu. Es sind mehrfach Plane und Versuche gemacht worden, das Gebiet ertragreicher zu machen. …. Erst 1895 wurde ein Anfang gemacht, einen Teil mit Kiefern und Eichen aufzuforsten. Ein Projeket, die Heide durch Zuleitung der Abwässer aus Hamburg-Altona in Rieselfelder zu verwandeln, scheiterte an technischen Schwierigkeiten und den erheblichen Kosten.

So schrieb 1922 Wilhelm Ehlers in der „Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg“.

Ende des 18. Jahrhunderts

Am 13. September 1797 übertrug eine Königlich-Dänische Resolution je 400 Himpten (ca. 180 Hektar) der Appener Feldmark und der Holmer Feldmark auf Mitglieder der Familie de Neville. Die Flächen waren bis dahin „Gemeinheiten“ gewesen, sie konnten von den Dorfbewohnern genutzt werden. Andere Bezeichnungen für den unkultivierten Teil der Feldmark war Almende, Meenheit oder Meente. Diese wurde als Weide für Hornvieh und Schafe benutze: Hut und Weide. Im Moordland bekam jeder Einwohner seinen Schlag zum Torfgraben oder Bülten-Stechen angewiesen.

Die Familie De Neville war verpflichtet, die übernommenen Heidefläche in 6 Jahren urbar zu machen. Die Zahlung des Kaufgeldes wurde ihnen erlassen, Abgaben waren für die sechs Jahre auch keine zu leisten.

Zu der Kolonisation kam es aber nicht, die Fläche wurde weiterverkauft an den Kammerherrn von Schilden, Erbherr auf Haseldorf und Haselau. Diese Familie wiederum bot 1817 ca. 100 Hektar der erworbenen Flächen den Gemeinden Holm und Wedel in einer Versteigerung an, Holm erhielt den Zuschlag.

Im Jahre 1857 fand die Aufteilung der Ländereien statt. Der einzelne Grundbesitzer erhielt dann jeweils zwei Anteile dieser Flächen. Die Etzer Fläche wurde unter sieben Interessenten aufgeteilt.

Anfang des 20. Jahrhunderts

Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Dampflug an verschiedenen Stellen tätig gewesen und hat weite Flächen für die Kultur gewonnen. Der Heidehof am Südrand und die Hamburger Heimatkolonie Schäferhof bei Appen haben bereits größere Heide- und Moorflächen urbar gemacht. Nachdem gar die Chaussee von Pinneberg nach Wedel hindurchgelegt ist, wird die Kultivierung schneller vor sich gehen und die Wedeler Heide – war einmal.

Wir brachen Sand und Soden durch unserer Hände Fleiß,
Wir düngten kargen Boden mit unserm sauren Schweiß
Seht nun, wie Nadelwälder sich strecken weit und breit
Seht unsre Aehrenfelder in ihrer Ueppigkeit! (G.Schröder)

Im Jahre1922 wurde geschrieben: Einstmals waren die Moor- und Heidegebiete unserer Landschaft von beträchtlicher Ausdehnung. In den letzten 50 Jahren ist bereits ein Teil dieser Oedlandereien für den Anbau gewonnen worden.

Eh ein Jahrzehnt vergeht, die Heide wie ein Kornfeld steht.

Teils sind diese Gebiete durch Pflug und Dünger in ertragsfähiges Kulturland vewandelt worden, teils sind sie die Heimat ungezählter Tannenbäume, die um die Weihnachtszeit ihren Weg nach der Großstadt machen. Aber noch besitzt unser Kreis in der Wedeler Heide, dem Esinger Moor, dem Himmelmoor usw. größere unkultivierte Flächen, die noch wie die verwünschte Prinzessin „Dornröschen“ des Prinzen harren, der sie aus dem tausendjährigen Schlafe wecken wird. Die kommenden Zeit wird diese Gebiete rücksichtslos verschwinden lassen und sie der Volkswirtschaft dienstbar machen.

Die Sichtweise aus 1922 macht deutlich, wie sich die Betrachtung geändert hat. Nunmehr sind viele der Flächen als Baumschulgebiet genutzt, wenige sind Grünland oder Siedlungsfläche. Heide und Moor sind seit Ende des 20. Jahrhunderts Gegenstand von Naturschutzgedanken, sollen erhalten werden.

Zu den Holmer Sandbergen