Himmelmoor Quickborn

Rundweg im Himmelmoor bei Quickborn

Kranich, Moorfrosch und Kreuzotter, diese Botschafter eines Frühlings im Himmelmoor bei Quickborn waren der Lohn für eine lange Radtour Anfang April 2020.

Parkplatz Torfwerk und die Torfbahn gesperrt

Wegen der Corona-Einschränkungen ist der Zuweg zum Himmelmoor für Kraftfahrzeuge gesperrt, der Parkplatz am Torfwerk mit Bauzaun abgeriegelt. Und natürlich sind die Naturkundefahrten der Torfbahn bis auf weiteres ausgesetzt. Dennoch war ein Foto möglich. Denn Dan und Franzi Zelk sind damit unterwegs für Wartungsarbeiten. Die beiden erzählten auch von den Moorfröschen im Himmelmoor.

Torfbahn Himmelmoor auf Arbeitseinsatz
Torfbahn Himmelmoor Naturführung auf Arbeitseinsatz

Moorfrösche Himmelmoor 2020

Die Moorfrösche begannen die Laichzeit in der letzten Märzwoche 2020. Genau am Samstag war der Höhepunkt der Saison für die Tierfotografen. Dieser eine Tag war es, an dem die Mehrheit der Männchen blau gefärbt waren. Davor waren nur vereinzelt blaue dabei. Und danach war es kurzfristig so kalt, dass wenig Paarungsgeschehen stattfand. Das ist die Erklärung warums bei diesem Naturerlebnis nur Fotos von Laich und gewöhnlich gefärbte Fröschen fotografiert werden konnten.

Moorfrosch im Laich, Himmelmoor, Naturerlebnis
Moorfrosch, Im Hintergrund der Froschlaich, Himmelmoor

Kraniche im Himmelmoor

Wir konnten gut die Kraniche beobachten. Mehrere Kraniche waren auf den Dämmen auf der ehemaligen Torfabbaufläche unterwegs. Offensichtlich waren es Pärchen und einige unverpaarten Tiere. Diese näherten sich den Paaren immer wieder, wurden dann aber vertrieben. Damit konnten wir im Fernglas ständig startende und landende Tiere sehen. Das macht Freude. Gerufen haben sie dabei nur wenig.

Auf einem anderen Damm in der ehemaligen Abbaufläche stritten sich lautstark zwei Paare Sandregenpfeifer. Im Hintergrund vertrieben vier Kiebitze eine Rabenkrähe. Vielleicht werden die Kiebitze dort einen Brutversuch starten. Brachvögel haben wir keine gesehen. Wir trafen Klaus-Dieter Czerwonka, den Gestalter der Renaturierungsfläche. Er berichtet, dass seit vielen Jahren dort keine Brachvögel mehr brüten. Die Wiesen werden nicht mehr durch Weidetiere genutzt. Damit entwickelt sich das Biotop in einer Art, die für die Brachvögel nicht geeignet ist.

Kraniche im Himmelmoor. Zwischen dem einen und den beiden gab es ständig Sreit.

Kreuzotter: Naturerlebnis liegt auf dem Weg

Wir folgten der Schienenstrecke der Torfbahn zum südwestlichen Aussichtshügel. Zur großen Freude lag dort eine Kreuzotter in der Sonne. Siehe Titelfoto dieses Beitrags. Allerdings bemerkte sie uns doch bald und zog sich in das Birkenwäldchen zurück. Doch dort ließ die Schlange noch etliche Minuten gut beobachten.

Kreuzotter, geschützt unter der Birke im trockenen Gras aus dem Vorjahr.
Die Kreuzotter verzog sich von der offenen Fläche doch lieber in Gras bei den Birken. Dort allerdings war ein längeres Naturerlebnis mit ihr möglich.

Auf dem breiten sonnigen Torfweg war noch ein grüne Käfer zu entdecken, der unheimlich schnell laufen konnte. Bei jeder Annäherung flog der Käfer einige Meter weiter. Das Fernglas zeigte noch gelbe Flecken an der Seite, vermutlich ein Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris). Wir sahen nur dieses eine Exemplar. Ob die Eidechse, die ebenfalls an der Stelle weghuschte, seine Kollegen aufgefressen hat?

Moorteich im Himmelmoor

Relativ nahe dem Torfwerk wurde vor einigen Jahren ein großer Teich angelegt. Seine Vogelwelt ist eher ungewöhlich für Moor. Gänse wie Graugänse und Kanadagänse dominieren dort. An diesem Tag war wenig Betrieb. Mehrere Pärchen Schnatterenten, wenige Stockenten und Krickenten.

Bachstelze auf der Sitzwarte im Himmelmoor Moorteich.

Freude machte die Bachstelze. Dieser Vogel nutzte die Baumreste dort als Sitzwarte. Immer wieder flog sie auf und fing Insekten im Flug.

Eine Schwalbe, eine Rauchschwalbe war ebenfalls über dem Moorteich unterwegs.

Rohrweihe auf der Jagd. Dunkelbrauner Greifvogel, cremefarbener Kopf und Schultern, gelbe Fänge.

Dise weibchenfarbige Rohrweihe beglückte uns ebenfalls am Moorteich. Dort versuchte sie mehrfach etwas aus dem Schilf zu greifen, allerdings ohne Erfolg. Der Greifvogel strich dann über die Torfabbaufläche Richtung Horizont ab. Diese Begegnung war ein extra Leckerbissen an diesem Tag.

Weiter lesen zu Mooren im Kreis Pinneberg

Bericht zum Naturlehrpfad im Himmelmoor siehe hier

Zum Tävsmoor (Appen/Heist) , dort ebenfalls Fotos zu den Kranichen

von Hans Rutar

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