Gebiet Appener See Pinneberg
Etwas südlich der Bebauung der Ortsteils Appen Etz liegt das Gebiet des Appener Sees. Ich danke dem Schäferhof (Herrn Rainer Adomeit), dem Angelverein Rellau und der Libellenarbeitsgruppe, dass sie diesen Bericht ermöglicht haben. Gerne nehme ich Hinweise und Ergänzungen an.
Speziell zu den Amphibienteichen am Appener See, ihrer Entstehung und die Artenvielfalt
Vom Feld über Kiesgrube zum See
Auf dem Gebiet des Schäferhofes wurde um 1970 herum begonnen, Kies abzubauen. Vor einigen Jahren endete der Abbau. Es begannen Folgenutzungen und Renaturierungen.
Sommerliche Freuden
Mit dem Ende des Kiesabbaus wurde es möglich, eine „wilde Badestelle“ zu legalisieren. Sommerlicher Freizeitspaß in der Kiesgrube Appen. Zum Baden und Sonnenbaden dient der südliche Teilbereich, der Teil des Sees ist sozusagen das südliche Schwimmbecken. Mit Bushaltestelle!
Im Badegewässer wird auch geangelt, nach Angabe der Angler kommen hier Karpfen, Zander, Schleie, Aale, Hechte, Barsche, große Rotaugen (bis 2 Pfund), Alande (bis 4 Pfund) und auch große Brassen (bis 5 Pfund) vor.
Freuden der Angler (Rellau)
Der nördliche Teil, eine abgetrennte Wasserfläche des Appener Sees, wird vom Angelsport genutzt (10 ha Wasserfläche). An den Ufer werden Rinder gehalten, mit freiem Zugang zum Wasser, das die Rinder auch gerne nutzen und bis zum Bauch im See stehen. Das nachwachsende Gras teilen die Rinder mit Graugänsen und Kanadagänsen. Diese nutzen die Flächen nicht nur in der Brutzeit, sondern auch während des Zuges, bei milden Wintern das ganze Jahr über.
Freude am Naturerlebnisraum
Zwischen dem asphaltierten Feldweg und dem Angelsee entstand mit Fördergeldern ein Naturerlebnisraum. Ein aufgeschütteter Hügel mit Beobachtungsschirm ermöglicht den Blick auf die Wasserfläche, ohne den Ufersaum zu betreten und damit die Vögel zu verschrecken. Die erwähnte Hundertschaft an Kanadagänsen, Dutzende von Graugänsen, ein Paar Haubentaucher (erfolgreiche Brut 2017), mehreren Paaren Bläßrallen, Höckerschwäne und der Kormoran als gelegentlicher Gast.
Mehrere wetterfeste Schautafeln mit einfachen Texten ergänzen die direkten Naturerlebnisse am Beobachtungshügel und auf dem kurzen Lehrpfad am Hügel entlang.
Freude der kleinen Wildtiere
Auf einem weiteren Feld wurden Anfang des zweiten Jahrzehnts mehrere flache Teiche angelegt, die kaum zehn Meter Durchmesser erreichen und nur geringe Tiefe haben. Hier ist der Lebensbereich der kleinen Wildtiere. Taumelkäfer (1 cm), Bremse (2 cm), Azurjungfer (4 cm), Große Königslibelle (10 cm) und Wasserfrosch (14 cm).
Da diese sie so klein sind, haben diese Teiche eine starke Dynamik. Nur wenige Jahre liegen zwischen sandigen, mit Wasser gefüllten Gruben, die der Sonne völlig ausgesetzt sind, und einem verlandeten Gebiet mit Rohrkolben und Seggen, aber ohne freie Wasserflächen. Auch in den Jahren dazwischen kommt es öfter dazu, dass dichte Grünalgenteppiche den Zugang zur freien Wasseroberfläche verhindern. Dann gibt es auch wieder Wochen mit klarem Wasser, durch das man den Laichkräutern beim Wachsen zusehen kann.
Die Fläche mit den Teichen ist vollständig eingefriedet, bisweilen grasen dort ebenfalls Rinder. Die Teiche gehören nicht mit zum Naturerlebnisraum und sind nicht frei zugänglich.