Kleintiere und Blüten nahe am Boden

Naturerlebnis Kleintiere und Blüten

Kinder-als-Forscher

Anfang Mai lud der NABU Pinneberg zu einem Naturerlebnistag für Familien ein. Für den Nachmittag konnten wir eine sandige Fläche besuchen, die der NABU seit einigen Jahren betreut. Ehemals eine Kiesgrube, die später mit Bodenaushub aufgefüllt wurde und jetzt weitgehend der natürlichen Entwicklung überlassen wird. Einzig die höher aufwachsenden Bäume werden von Zeit zu Zeit entfernt, so dass die Fläche licht und offen bleibt.

Forscher-im-Pestwurzwald
Forscher-im-Pestwurzwald

Wieviele Vöglein singen?

Bis die letzten Teilnehmer eintreffen stellten wir uns hin, schlossen die Augen und öffneten die Ohren. Aufgabe war, die Vogelstimmen zu zählen. Wir hörten an die zwanzig singende Vögel, mindestens sieben verschiedene Arten.

Wer besucht die Blüten?

Blütenbesucher am Straßenrand

Die sonnigen Ränder der wenig befahrenen Straße boten sich an, Blütenbesucher zu suchen. Wenn zwanzig Leute suchen gehen, dann bekommt man eindrucksvoll die biologischen Vielfalt zu sehen. Schonend in transparente Plastikgefäße gesammelt konnten die Tiere von Betrachter zu Betrachter gereicht werden.

Größenkönig war der Maikäfer – passend zum ersten Maitag, Winzling waren die grünen Blattläuse, zu deren Betrachtung eine der mitgebrachten Lupen hilfreich war. Honigbiene und mehrere Wildbienen waren dabei, etliche Käfer und einige blütenbesuchende Fliegen.

Löwenzahn-Besucher
Löwenzahn-Besucher

Wer krabbelt auf vier Quadratmetern?

Sammlung der Krabbeltiere

Mit dem Zollstock ausgemessen: Wer lässt sich auf diesen vier Quadratmetern blicken. Schnecken, Käfer, Blattläuse, Ameisen, ein Schmetterling fliegt über die Fläche, Spinnen haben Netze gebaut. Ein Teilnehmer entdeckt, dass dutzende sehr kleine Objekte in der Luft über der Fläche unterwegs sind. Einiges könnten Flugsamen vom Löwenzahn oder von der Weide sein, andere waren offenbar aktiv fliegende Insekten. Zu erkennen waren diese Tiere aber nur vor dem Hintergrund des dunklen Knicks.

Nach den beweglichen Tieren kamen die Pflanzen zu ihrem Recht: Auch hier wurde das Dutzend verschiedene Arten voll gemacht. Zwei Sorten Diesteln, Gräser, Moos, ein Eichenblatt aus dem Vorjahr, bläuliche Blüten des Gundermanns, der trockene Stengel des Wiesenkerbels aus dem vorigen Jahr – in dessen Hohlraum konnten wir einen langgestreckten Gesellen finden. Ca. 2 mm im Durchmesser, ca. 2 cm lang, runder Körperquerschnitt und sehr viele Beine. Später nach dem Foto haben wir ihn für einen Vertreter der Schnurfüßler gehalten, ein Mitglied der Gruppe der „Doppelfüßler“ bzw. der Tausendfüßler.

Schneckensammlung
Schneckensammlung

Wer lebt im Wasser?

Am anderen Ende der NABU-Fläche wurde ein Erdhügel aufgeschüttet. Auf dessen Krone wachsen die Blätter der Pestwurz, die Blüten sind längst vergangen. Der Huflattich zeigte sowohl noch letzte gelbe Blüten als auch Stängel, die bereits die weißen flugfähigen Samen trugen.

Kleiner Teich, den wir untersucht haben

Zu Füßen des Erdhügels – Schwalbenburg genannt – gibt es eine wasserführende Mulde. Dieser Miniteich wird im Sommer austrocknen. Deshalb ist er als Laichgewässer für Frösche oder Kröten ungeeignet, es waren keine Kaulquappen zu erwarten. Dennoch beherbergt ein solches Kleingewässer eine Fülle von Kleinlebewesen von der Größe ab 1 mm. Wir retten einen Rüsselkäfer, der ins Wasser gefallen war, und finden kleine schwarze Schwimmkäfer, die ins Wasser gehören.

Steckmückenlarven und Puppen

Gleich beim ersten Zug mit dem Sieb finden wir bewegliche dunkle Tierchen mit einem deutlichem Buckel. Es sind die Puppen von Steckmücken, die sich trotz Puppenruhe noch etwas bewegen können. Wenn sie ungestört sind, hängen sie am der Wasseroberfläche und atmen durch zwei kleinen Röhrchen an dem Buckel. Bei Störung können sie zappelnd einige Zentimeter tief tauchen. Nach kurzem Suchen finden wir auch Mückenlarven, langgestreckte Tierchen mit Atemröhren am Hinterleib. Aquarianer nennen diese Larven „Schwarze Mückenlarven“.

Büschelmückenlarven

Bei einem weiteren Streifzug des Siebes finden wir kleine im Wasser schwebende langgestreckte Tiere. Aquarianer nenne die Larven mit den zwei Paaren Schwimmblasen vorne und hinten im durchsichtigem Körper Kristallmückenlarven = Weiße Mückenlarven.

Die Larven der Büschelmücken sind als „Glasstäbchenlarven“ bekannt. Sie sind durchsichtig und stehen waagerecht im Wasser. Anders als etwa die Stechmücken (Culicidae) besitzen sie keine Atmungsorgane am Hinterleib, stattdessen atmen sie über ihre Körperoberfläche. In der Schwebe gehalten werden sie von paarigen Tracheenblasen im Thorax und im siebten Hinterleibssegment. Durch eine Variation des Inhalts können die Tiere im Wasser steigen oder sinken. Außerdem bewegen sie sich durch ruckartige Bewegungen des gesamten Körpers. (Aus Wikipedia)

Berichte und Naturerlebnisse in Pinneberg und dem Regionalpark Wedeler Au

Ankündigungen zu solchen Naturbeobachtungen und erlebter biologische Vielfalt in und um Pinneberg herum findest du im Newsletter.

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.