Naturerlebnis mit der Lupe – der Spergel

Beim genauen Hinsehen haben wir im Sand der Holmer Sandberge eine zierliche, unscheinbare Pflanze gefunden, den Spergel. Es sah aus, als ob an dünnen Stängeln 1 mm große Blütenknospen hängen würden. Weiter unten waren nadeldünne Blättchen in Ringen um den Stängel angeordnet. Wir blätterten in der Bestimmungs-App und suchten einen Namen für diese Pflanze. Der unten beschriebene Newsletter des Elbmarschenhauses war bei der Bestimmung eine Hilfe.

Spergula morisonii ist der wissenschaftliche Name für den Frühlings-Spergel, auch Frühlings-Spark oder -Spörgel genannt.

Wir brauchen zur Bestimmung die Samen (der Knopf in der Mitte ist genauso breit wie der Rand, das ist bei den anderen Pflanzen der Gattung breiter oder schmäler) und die Blüte, siehe weiter unten.

Der Frühlings-Spergel ist in Norddeutschen Sand- und Heidegebieten weit verbreitet. Das kleine Nelkengewächs mag es nährstoffarm und sandig, das ist auf den drei sandigen Flächen der Holmer Sandberge gegeben. Im Schreiben des Elbmarschenhauses lasen wir, dass in den Heeder Tannen ebenfalls ein Standort für die kleine Pflanze sei.

Fruchtstand anstatt Blüte

Spergel in den Holmer Sandbergen, Frucht und Blätter
Spergel in den Holmer Sandbergen, Frucht und Blätter

Mit der Lupe zeigte sich, dass die scheinbaren Knospen keine Blütenknospen waren, sondern die Früchte. Beim Schütteln fielen ganz kleine Samen heraus. Diese hatten einen zentralen Kern und darum herum einen häutigen Saum. Sicher dient dieser Saum der Verbreitung – jeder Windhauch verwehte den Samen aus dem Sichtbereich der Lupe.

Suche nach einer blühenden Spergel-Pflanze

Nachdem wir sahen, dass die Knospen bereits die Samen enthielten, wollten wir auch noch Blüten finden. Im esten Moment sahen alle Pflanzen so aus wie die erste, die wir gefunden haben, also ohne Blüten. Lange Stängel tragen Früchte, einige bereits geöffnet, andere noch geschlossen (dort waren der Säume der Samen noch weißlich).

Nach längerem gemeinsamen Suchen finden wir auf der östlichen der drei Sandflächen der Holmer Sandbege doch noch einige Pflanzen mit Blütenblättern. Auf diesen Quadratmetern waren Pfanzen später dran als sonst überall. Fünf Kelchblätter und fünf Blütenblätter, die sich nicht berühren, weiterhin mehr als 7 Staubgefäße. (Untersscheidungsmerkmale)

Fernglas und Lupe in den Holmer Sandberge und weitere Naturerlebnisse

Unsere Begegnung mit dem Frühlingsspergel war eine der Naturerlebnisse während des Aktionsmonat Naturerlebnis im Mai 2023. In ähnlicher Form ist ein weiterer Ausflug dort geplant, siehe Termine. Und ihr könnt euch gerne melden, es gibt immer mal Wiederholungen.

Auf dem Feuerlöschteich finden wir fünf junge Stockenten mit ihrer Mutter, vier junge Graugänse und fünf junge Nilgänse mit ihren Eltern. Ein Besucher berichtete, dass die Kanadagänse auch gebrütet haben, dass jedoch ein Hund das Gelege zerstört hat. Die schwarzen Kaulquappen der Erdkröten waren nicht zu übersehen, die Jungen der Teichfrösche versteckten sich. Als Überraschung war auf der gegenüberliegenden Seite ein Erpel der Mandarinente zu Besuch.

Pflanze der Region – Elbmarschenhaus

Der Frühlingsspergel war Pflanze der Region, benannt vom Elbmarschenhaus Haseldorf. In dem Newsletter aus Haseldorf wird regelmäßig eine der Blütenpflanzen aus der Region Elbmarschen und Regionalpark Wedeler Au vorgestellt. Das ist eine unaufgeforderte Empfehlung. Eine Mail edelgard.heim@lfu.landsh.de reicht, um diese Infos dann zu bekommen.