Fauna: Galerie von Tieren, die in den Habitaten leben
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Fauna Reptilien: Eidechsen
Im Gebiet des Regionalparks und im Kreis Pinneberg leben dauerhaft Eidechsen. Aus dem Reptilienatlas ist zu entnehmen, dass zwei Arten vorkommen können: Waldeidechse und Zauneidechse.
Diese Aufnahme stammt aus den Holmer Sandbergen, aus dem Übergangsbereich einer offenen Fläche zu den angrenzenden Kiefernbestand.
Zauneidechse (Lacerta agilis)
Die Zauneidechse kommt in allen deutschen Bundesländern und Dänemark vor. Weiter nach Norden verlieren sich die Nachweise. Allerdings liegen Beobachtungen aus dem südlichen Schweden vor. Damit ist die Zauneidechse bezüglich der Verbreitung in Europa noch an Platz zwei, gleich nach der Bergeidechse.
Die Zauneidechse beendet ihre Winterruhe einige Wochen nach der Waldeidechse. Nach der Paarung legt das Weibchen ca. ein dutzend Eier in einer selbstgegrabenen Röhre ab. Die Jungen schlüpfen im August ohne Anwesenheit der Elterntiere.
Die (ausgewachsenen) Männchen im Prachtkleid sind auffällig grün gefärbt. Ausgewachsene Weibchen haben auf dem Rücken drei Streifen. Dabei ziehen sich drei Reihen weißer Flecken vom Kopf zum Schwanz. Wie bei der Waldeidechse wird der Rücken durch zwei sandfarbene Streifen von den Flanken abgesetzt. Mit 9 cm Körperlänge (und 11 cm Schwanz) ist die Zauneidechse größer als die Waldeidechse. Der Kopf ist deutlicher vom Rumpf abgesetzt als bei der Waldeidechse.
Waldeidechse, auch Bergeidechse genannt (Zootoca vivipara)
Die Waldeidechse hat unter den europäischen Eidechsen das größte Verbreitungsgebiet. Die Waldeidechse kommt in allen deutschen Bundesländern vor. Sie ist nach Norden über ganz Finnland bis zum Nordkap verbreitet. Das reicht viel weiter nach Norden als bei der Zauneidechse.
Die Waldeidechse zeigt sich nach der Winterruhe ab Mitte Februar im Freien. Nach der Paarung trägt das Weibchen die befruchteten Eier in ihrer Bauchhöhle bis zur Schlupfreife aus (Ovovivipari). Wenn die Jungtiere voll entwickelt sind, kommt es zur Geburt. Die Jungen sind sofort selbstständig.
Die Anzahl der Jungen ist vom Alter und der Größe des Weibchens anhängig und betragt 3-15.
Die Jungtiere sind fast einheitlich schwarzbraun gefärbt. Die Färbung hellt sich meistens mit zunehmenden Alter auf. In Moorgebieten und im Hochgebirge sollen auch ganz schwarze Tiere auftreten.
Einzelheiten zur Verbreitung und aktuellen Situation im Reptilien und Amphibienatlas Schleswig-Holstein.
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Bisher sind keine Artporträts geschrieben.
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Fauna Gliedertiere: Vierfleck-Kreuzspinne
Die Vierfleck-Kreuzspinne ist nicht ganz so bekannt wie die Garten-Kreuzspinne. Während die Garten-Kreuzspinnen im Zentrum ihres radförmigen Netzes auf Beute warten, webt sich die Vierfleck-Kreuzspinne ein Versteck am Rande ihres ebenfalls radförmigen Netzes. Daher sieht man diese Art seltener. Die Färbung der Vierfleck-Kreuzspinne ist recht variable. Die gelbgrünen Aufnahmen stammen aus Haseldorf, die braune aus dem Liether Moor.
Fauna Gliedertiere: Grünes Heupferd
Diese Aufnahmen stammen aus den Holmer Sandbergen.
Kurzflügelige Schwertschrecke
Der Name weist darauf hin, dass die Flügel deutlich kürzer als der Hinterleib sind. Die dünnen Fühler sind mehr als doppelt so lang wie der Körper. Die Kurzflügelige Schwertschrecke bevorzugt sehr feuchte Wiesen als Lebensraum. Diese Aufnahmen sind im Liether Moor (Klein Nordende bei Elmshorn) entstanden.
Fauna Gliedertiere: Gemeine Löcherbiene (Heriades truncorum)
Die Löcherbiene ist in Deutschland weit verbreitet und häufig. 6-8 mm lang baut sie ihre Nester in entsprechend kleinen Holzlöchern, beispielsweise in Bohrgänge von Käferlarven in alten Holzstubben (3mm). Die zweite deutsche Löcherbiene, die Gekerbte Löcherbiene ist auf Süddeutschland beschränkt. Zu den Unterschieden siehe Link.
Die Flugzeit ist von Juni bis September. Wenn die Pollen mit den Eiern in der Brutröhre liegen, wird das Loch mit Harz verschlossen. Dieses Harz sammelt das Weibchen von Kiefern. Die Larven wachsen und verpuppen sich in dem Bohrloch.
Die Weibchen sammeln den Blütenpollen in den Haaren der Bauchseite. Und das tun sie in den vier Wochen ihres Lebens so emsig, dass man den gelben Bauch als Unterscheidungsmerkmal zu den Männchen nutzen kann.
Fauna Gliedertiere: solitäre Wespe
Eine Siedlung von diesen solitären Wespen fand sich am sandigen Rand einer Terasse in Pinneberg. Die Tiere graben über 10 cm tiefe Löcher in den lockeren, trockenen Kies. Dort hinein werden Insekten getragen, hier sind eine graue und eine grün schillernde Fliege zu erkennen. Das Weibchen legt dann ein Ei hinein und verschließt den Gang.
Brutpflege der Totengräber (am Beispiel des Gemeinen Totengräbers)
Faszinierender Film zur Brutpflege
Erwähnenswert ist die Brutfürsorger der Totengräber: sie verbleiben bei der Maus in der Erde. Die aus den Eiern schlüpfenden Totengräberlarven werden von den beiden erwachsenen Tieren gefüttert. In ungefähr 6 Tagen sind die Larven ausgewachsen und verpuppen sich. Nach zwei Wochen Puppenruhe schlüpft die nächste Käfergeneration. Die Totengräber sind die ganze warme Jahreszeit über aktiv. Die Spätherbst-Käfer bleiben über Winter in der Puppenkammer.
Fauna Gliedertiere: Schwarzhörniger Totengräber (Nicrophorus vespilloides)
Der Totengräber ist ein tagaktiver Käfer, zwschen 12 und 20 mm lang. Die beiden orangen Bänder machen ihn auffällig und eigentlich auch leicht zu beschreiben. Dieser hier gezeigte Totengräber ist der Schwarzhörige Totengräber. Bei seinem nur wenig kleineren Verwandten, dem Gemeinen Totengräber, ist die Fühlerkeule bis auf das erste schwarze Glied rot gefärbt. Es sind seltene Farbabweichungen beschrieben, bei denen die Fühlerkeule komplett schwarz ist. Und bei beiden Arten kann es vorkommen, dass die orangenen Binden fehlen.
Bewegt sich eine tote Maus erschreckender Weise, als ob sie atmen würde, so ist es oft so, dass Totengräberkäfer unter der Maus arbeiten. Dieses Verhalten gab ihnen den Namen. Kleine Tiere (groß allerdings im Verhältnis zum Käfer selbst) werden in die Erde eingegraben und anschließend zugedeckt. Die Eier werden nahe des Kadaver gelegt und werden dann gefüttert, bis die Verpuppung ansteht.
Milben auf den Totengräberkäfern
Auf den Käfern sieht man oft Milben (siehe Foto). Diese Milben sind keine Parasiten des Käfers, sondern die Käfer haben mit diesen Milben ein symbiotisches Verhältnis. Die Milben gelangen mit in die Brutkammer (die beerdigte Maus) und fressen dort die Fliegeneier. Die sonst aus den Eiern schlüpfenden Fliegenmaden wären Nahrungskonkurrenten der Käferlarven.
Ameisenlöwe (Larve der Ameisenjungfer)
Die Insekten der Familie der Myrmeleontidae, als Larven Ameisenlöwen und als Imagines Ameisenjungfern genannt, gehören zur Ordnung der Netzflügler (Neuroptera). Die Mehrzahl der 2000 Arten der Ameisenlöwen kommt in den trocken-heißen Regionen der Erde vor. In Mitteleuropa im weiteren Sinne gibt es 17 Ameisenlöwenarten, wovon aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lediglich 9 Arten bekannt sind und wovon nur 4 Trichter bauen.
Ein Ameisenlöwe häutet sich zweimal, es gibt also drei Larvenstatien. Die dritte Larvengröße spinnt dann ein Kokon und verpuppt sich darin. Daraus schlüpft ein langflügeliges Insekt, dass an eine Kleinlibelle erinnert. Das mäßige Flugvermögen und die beiden gekeulten Fühler sind beim näherem Hinsehen ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Im deutschen Sprachgebrauch wechselt dann die Bezeichnung auf Ameinsenjungfer (im Englischen bleibt es bei ant-lion=Ameisen-Löwe)
Trichterbauende Ameisenlöwen in Mitteleuropa
Neben der Gewöhnlichen Ameisenjungfer Myrmeleon formicarius gibt es in Tallagen Mitteleuropas noch eine zweite häufige Trichter bauende Art, Euroleon nostras, die Geflecktflügelige Ameisenjungfer. In den Sanddünen der Meeresküsten Deutschlands, seltener im Binnenland Österreichs, findet man lokal die Sandtrichter der Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon bore.
Ameisenlöwen ohne Trichter
Bis auf die 4 genannten Arten jagen die anderen europäischen Ameisenlöwen ohne Trichter zu bauen, z.B. im Oberflächensand oder Mulm verborgen nach Beute; sie alle zählen zu den gefährdeten Lebensraumspezialisten.
Die „Löwen“ der Vierfleckigen Ameisenjungfer Distoleon tetragrammicus sitzen im Detritus von Trockenrasen und lichten Wäldern. Die Larven der Panther-Ameisenjungfer Dendroleon pantherinus leben hingegen in hohlen Bäumen. Dort fangen sie getarnt im Baum-Mulm sitzend diverse Kleininsekten.
Ein Schwarzkäfer (Crypticus quisquilius, wahrscheinlich)
Schwarzkäfer sind mit 1.800 Arten in Mitteleuropa eine artenreiche Käfergruppe. 11 Fühlerglieder, vier Tarsen (Fußglieder) an den hinteren und 5 Tarsen an den beiden vorderen Beinpaaren. Mit Lupe gut zählbar. Der hier fotografierte Käfer ist vermutlich Crypticus quisquilius, ohne deutschen Namen. Dieser ca 5 mm große Käfer ist weit verbreitet in Mitteleuropa und weiter bis nach Russland. Die Käfer findet man an Gräsern in Steppen- und Sandbiotopen, das passt gut auf die HolmerSandberge. Die eiförmig kompakt gebauten Käfer halten sich oft an trockenen sandigen Stellen unter Steinen und Pflanzen auf und können sehr flink über den Boden laufen. Crypticus quisquilius ernährt sich von Detritus.
Sandtrichter im Regenschatten eines Baumstumpfs
An eine sandigen Südhang der Holmer Sandberge sind sie zu finden, die Trichter der Ameisenlöwen. Große Zangen, dicker Hinterleib, relativ kleiner Kopf. Eher interessant als hübsch zu nennen. Welche genaue Art Ameisenjungfern aus diesen Larven schlüpfen wird ist nicht bekannt. Das Biotop Südhang, viel Sonne, wenig Pflanzenwuchs spricht für die Dünen-Ameisenjungfer (Myrmeleon bore).
Nicht nur Ameisen, auch Schwarzkäfer
Dieser Schwarzkäfer hatte nun das Pech, vom Baumstamm zu fallen und auf die Trichterübersäte Sandfläche zu geraten. Sein Panzer schütze ihn mehrmals gegen die starken Zangen, doch irgendwann erwischte der Ameisenlöwe eine weiche Stelle zwischen den Chitinplatten und injezierte das Gift. Die Larven der Ameisenjungfern haben keinen Darmausgang. Die im Körper des Opfers vorverdaute Nahrung enthält so wenig Ballaststoffe, dass die Larve auf das Ausscheiden von Kot verzichten kann.