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Naturschutzgebiet Schnaakenmoor am Klövensteen
Das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor liegt im Staatsforst Klövensteen und gehört zu Hamburg Rissen/Altona.
Anfahrt zum Schnaakenmoor
Zu erreichen ist das Schnaakenmoor mit der S-Bahn Linie 1 Richtung Wedel, Haltestelle Rissen. Von dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Klövensteenweg etwa drei Kilometer bis zur südöstlichen Grenze.
Radfahrer aus dem westlichen Kreis Pinneberg sollten den autofreien Weg südlich des Buttermoores/Butterbargmoores nutzen.
Für Autofahrer gibt es zwei Parkplätze, am Klövensteenweg (Waldspielplatz) und am Wildpark, außerdem kann man vom Gasthaus „Waldschänke“ starten.
Gegenwärtige Gestalt des NSG Schnaakenmoor
Die Hansestadt Hamburg stellte das Schnaakenmoor 1979 unter Naturschutz und kaufte erste Grundstücke. Damit konnten umfassende Renaturierungsmaßnahmen begonnen werden, um einen historischen Naturzustand wiederherzustellen. Es wurden offene Heide- und Sandflächen geschaffen, dafür musste der Baumbestand gelichtet werden. Als Planierraupen Anfang der 1990er Jahre auf mehreren Ponyweiden den gedüngten Mutterboden abgeschoben hatten, sah das Gelände zunächst wie ein Truppenübungsplatz aus. Doch das aus dem Sand modellierte Gelände mit Dünen und Senken entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem artenreichen Vegetationsmosaik aus Heiden, Trockenrasen und Kleingewässern. Durch diese Arbeiten entstanden kleinräumige Strukturen, die nun einer Vielzahl von Lebensformen Platz bieten.
Aus der Tierwelt seien Kreuzotter, Moorfrosch, Kreuz- und Knoblauchkröte genannt. Die nach der FFH-Richtlinie europaweit geschützte Libellenart „Nordische Moosjungfer“ wurde wiederholt gesichtet, Kranich und Kiebitz wollen brüten.
Pflanzenwelt
Die Pflanzengesellschaften des einstigen Hochmoores und der dazwischenliegenden Dünen haben sich durch vielfältige und unterschiedliche Nutzungen seit dem Mittelalter grundlegend verändert. Man spricht von Sekundärvegetation. Im Naturschutzgebiet finden wir heute vielfältige Biotoptypen mit abwechslungsreicher Besiedelung durch größere Einheiten an Pflanzengesellschaften
- Schnabelried
- Seggen und Binsen,
- Glocken- und Feuchtheiden mit Pfeifengrasbeständen.
Auf ansteigendem Boden wachsen Birkenbruch und Stieleichenbirkenwald. Auf den offenen Sandböden haben sich Trockenrasen und Sandheiden entwickelt.
Diese Pflanzengesellschaften der Moorsenken und ihrer Randzonen sind umgeben von Forstkulturen des Waldreviers.
Torfmoose bilden auf den zeitweise überstauten Flächen mittlerweise wieder dichte Polster und leiten ds angestrebte erneute Torfwachstum ein. In den trockeneren Bereichen überzieht die Besenheide im Spätsommer die Flächen mit einem violetten Teppich.
Wiederkehrende Pflegemaßnahmen im Schnaakenmoor
Das Gebiet Schnaakenmoor soll nach heutiger Ansicht optimal für den Erhalt der biologischen Vielfalt genutzt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Pflege- und Entwicklungsplan wiederkehrende menschliche Eingriffe vorgesehen.
- Plaggen der Heideflächen, ggf. Neuaussaat
- Wiederöffnen der verlandenden Kleingewässer
- Wartung der Amphibienschutzanlagen (Zäune)
- Pflege der Reit- und Wanderwege und Kontrollen der Wegsperren
- Wartung der Sitz- und Beobachtungseinrichtungen
- Entkusselung (den frischen Baumaufwuchs beseitigen)
- Mahd oder Beweidung des Grünlands
Historischer Rückblick
Nach der Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren formten Wind und Regen beiderseits der Unterelbe ein breites Band von Dünen und eingelagerten Mooren. Das heutige Naturschutzgebiet war Teil dieses über 100 Kilometer langen Binnendünenzugs mit kleinflächig eingestreuten Mooren, der nördlich der Elbe von Geesthacht über Blankenese, den Holmer Sandbergen, der Nordoe bei Itzehoe bis zum heutigen Nord-Ostsee-Kanal verlief.
Der Forst „Klövensteen“ wurde in den vergangenen Jahrhunderten durch Aufforstungen geschaffen. Trockenlegung der Moore und Festlegung der Sanddünen entsprachen dem damaligen wirtschaftlichen Zeitgeist.
Langfristige Entwicklungsziele
In dem langfristigen Pflege und Entwicklungsplan (pep) des Naturschutzgebietes ist vorgesehen, die beiden noch bestehenden Siedlungsflächen aufzuheben. Der Nadelwaldanteil soll weiter zurückgedrängt werden zugunsten von Laub-(misch)wäldern. Ein Teil der heute extensiv genutzten Mähweiden und Mähwiesen soll zu Niedermoor zurückentwickelt werden.
Schutzstatus
Das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor wurde 2006 erheblich vergrößert. Ein Teil des Gebietes ist zusätzlich als FFH-Gebiet ausgewiesen (Flora-Fauna-Habitat).
Quelle für die Karten
Datenlizenz Deutschland Namensnennung 2.0
Quellenvermerk: Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung
Gestaltung wurde angepasst.
Naturerlebnisse im Schnaakenmoor und Regionalpark Wedeler Au
Die Loki Schmidt Stiftung bietet bisweilen Moorführungen durch das Schnaakenmoor und das Buttermoor an. Diese und weitere Führungen im Regionalpark Wedeler Au auf Anfrage oder unter Termine auf dieser Seite.